Europäischer Drogenbericht 2016

Laut dem Europäischen Drogenbericht 2016 gibt es immer weniger HIV-positive DrogengebraucherInnen. „Die Zahl der neuen HIV-Diagnosen ist im vergangenen Jahr auf den tiefsten Wert innerhalb von zehn Jahren gefallen (exakt: 1.236)“, sagte der EMCDDA-Direktor. 2005 waren es noch rund 2.500 Neudiagnosen unter Drogenabhängigen. Zu einem Teil ist das auf die zunehmende Verbreitung von Spritzentauschprogrammen zurückzuführen. In einem Jahr werden in Europa rund 40 Millionen sterile Spritzen an Drogenkranke, welche Suchtgift injizieren, verteilt.

Schlechter sieht die Situation bei Hepatitis C aus, welche als chronische Erkrankung mit Leberzirrhose, Leberversagen und Karzinomen in Verbindung steht. „Zwischen 18 und 85 Prozent der Hochrisiko-Opiatabhängigen sind Hepatitis C-infiziert. Hier gibt es neue Behandlungsmöglichkeiten, mit denen man die Krankheit ausheilen kann. Das ist eine signifikante Entwicklung“, sagte Goosdeel. Die Europäische Drogenbeobachtungsstelle propagiert die Bereitstellung der neuen Therapien für alle Betroffenen.

In Österreich sind etwa 50 Prozent der Drogenabhängigen mit injizierendem Suchtgiftkonsum Hepatitis C-infiziert. In Tschechien sind es hingegen „nur“ rund 18 Prozent, in Portugal beispielsweise 84 Prozent. Die Problematik hängt wohl ursächlich mit dem Zugang zu sterilem Injektionsbesteck zusammen.

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