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Frauen, HIV, Aids… Fragen? Antworten!

1. Besteht ein Ansteckungsrisiko bei einem einmaligen ungeschützten Geschlechtsverkehr?
Grundsätzlich JA.
Sowohl die Scheidenschleimhaut (Vaginalverkehr) als auch die Mastdarmschleimhaut (Analverkehr) sind als Eintrittspforten für das HI-Virus geeignet. Sobald diese mit infiziertem Blut oder infizierter Samenflüssigkeit in Berührung kommen, ist eine Ansteckung grundsätzlich möglich. Besonders gefährdet ist dabei die passive Partnerin. Bei Kontakt mit anderen Körperflüssigkeiten wie Speichel oder Schweiß besteht kein Ansteckungsrisiko.
Jedenfalls gilt: Kondome schützen – Sie selbst und Ihren Partner/ Ihre Partnerin.

2. Welche Möglichkeiten gibt es, sich vor einer HIV-Infektion zu schützen?
Die einfache Regel: Samenflüssigkeit, Scheidenflüssigkeit oder Blut dürfen nicht in den Körper des Partners/ der Partnerin gelangen. Das erreicht man durch die Benutzung von Kondomen oder sexuelle Befriedigung ohne Geschlechtsverkehr. Safer Sex bietet sehr viele Möglichkeiten, sich gegenseitig Lust und Befriedigung zu verschaffen. Streicheln, Massieren, Küssen, Petting gehören ebenso dazu wie das Benutzen von Kondomen. Für Frauen bedeutet Safer Sex darüber hinaus, keine Angst vor unerwünschten Schwangerschaften haben zu müssen.

3. Haben Frauen ein höheres Ansteckungsrisiko beim Sex als Männer?
JA.
Da die Schleimhaut der Scheide relativ groß ist und ein Großteil der Samenflüssigkeit im Körper verbleibt, haben Frauen bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr ein höheres Ansteckungsrisiko als Männer.
Außerdem ist die Viruskonzentration in der Samenflüssigkeit höher als in der Scheidenflüssigkeit.
Während der Menstruation, durch zyklisch bedingte Hormonschwankungen, die Pilleneinnahme oder die Verwendung der Spirale kann es zu Veränderungen der Scheidenflora und in der Folge zu Entzündungen in der Scheide kommen. Dadurch können Krankheitskeime leichter in den Blutkreislauf gelangen.
Um sich aktiv zu schützen, müssen Frauen deshalb darauf bestehen, Safer Sex zu praktizieren.

4. Soll ich meinen Partner darauf ansprechen, wenn ich vermute, dass er noch andere sexuelle Beziehungen hat?
JA.
Eine feste Partnerschaft oder Ehe ist kein Garant für absolute Treue. Über ungeschützte sexuelle Gelegenheitskontakte wird mit der Partnerin/ dem Partner meist nicht offen gesprochen. Auch Bisexualität und Kontakte zu Prostituierten werden in vielen Beziehungen verschwiegen. Sprechen Sie mit Ihrem Partner über Ihre Vermutungen und lassen Sie Ängste und Misstrauen gar nicht erst entstehen. Diskutieren Sie, wie Sie beide sich künftig vor einer HIV-Infektion schützen wollen. Dinge anzusprechen bedeutet, Verantwortung gemeinsam zu tragen.

5. Besteht ein Ansteckungsrisiko beim Oralverkehr (Blasen/ Schlecken)?
JA.
Wenn der Samenerguss in den Mund erfolgt, ist die Übertragung von HIV über die Mundschleimhaut möglich. Gelangt Präejakulat (Lusttropfen) oder Scheidenflüssigkeit in den Mund, kann eine Übertragung nicht gänzlich ausgeschlossen werden, das Risiko ist aber sehr gering.
Da Blut eine hochinfektiöse Flüssigkeit ist, erhöht sich das Risiko einer Übertragung beim Oralverkehr während der Menstruation.
Der passive Partner/die passive Partnerin ist beim Oralverkehr nicht gefährdet.

6. Ich habe Angst, dass ich mich angesteckt habe – wie soll ich mich verhalten?
Geraten Sie nicht in Panik – informieren Sie sich!
Rufen Sie bei einer AIDS-Hilfe an, holen Sie sich Unterstützung und Beratung. Es ist wichtig, abzuklären, ob ein tatsächliches Ansteckungsrisiko vorliegt und ob ein HIV-Antikörpertest sinnvoll ist. Bei der AIDS-Hilfe werden Sie auch darüber informiert, wie Sie sich in Zukunft schützen können.
Auf jeden Fall gilt in dieser Situation:
Geschlechtsverkehr nur mit Kondom!

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